Suche
Was haben barocke Klangwelten, moderne Algorithmen und der Klimawandel gemeinsam? Eine überraschende, kreative und ermutigende Antwort darauf geben derzeit zwei sechste Klassen des Scheiner-Gymnasiums Ingolstadt in Zusammenarbeit mit ihrer Musiklehrerin Frau Lievenbrück. 
 
Ausgangspunkt war Antonio Vivaldis weltberühmte Komposition „Der Frühling“ aus „Die Vier Jahreszeiten“. Die intensive Beschäftigung mit der barocken Klangsprache führte die jungen Schülerinnen und Schüler bald zu der faszinierenden Neudeutung „For Seasons“, einem Projekt des Berliner Studios KlingKlangKlong, das dann Ende 2019 vom NDR Elbphilharmonie Orchester uraufgeführt wurde. Diese algorithmische Bearbeitung lässt Wetter- und Klimadaten in die Musik einfließen – und macht so die dramatischen Veränderungen unseres Planeten hörbar.
 
Angesichts dieser eindrucksvollen Klanginstallation und im Licht der aktuellen städtischen Kampagne „2035° – Ingolstadt wird klimaneutral“, beschlossen die Schülerinnen und Schüler, sich nicht nur musikalisch, sondern auch gesellschaftlich mit der Klimakrise auseinanderzusetzen.
 
Unter dem zukunftsgerichteten Motto „2035: Wir werden die Welt ein Stück verändert haben!“ entstanden vielfältige Projekte, die weit über den Musiktellerrand hinausblicken. Neben eigenen kreativen Musikbeiträgen widmeten sich die Schülerinnen und Schüler auch ganz praktischen Vorhaben:

o   Ein Schul-Vogelhäuschen wurde von einer Gruppe gebaut – als Symbol für Artenvielfalt und aktiven Naturschutz direkt auf dem Schulgelände.
o   Bäume pflanzen wurde zur echten Familienaktion mit nachhaltiger Wirkung.
o   Im Gemeinschaftsgarten blühen nun mehr bienenfreundliche Blumen, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Insektenvielfalt leisten.
o   Mit einer Pfandflaschenaktion will eine weitere Gruppe gleichzeitig das Bewusstsein für Müllvermeidung und Recycling schärfen.
o   Besonders kreativ: kurze Stop-Motion-Filme, die sich an jüngere Mitschülerinnen und Mitschüler richten. Sie sollen neugierig machen, informieren und motivieren, sich ebenfalls mit dem Thema Klimawandel auseinanderzusetzen.
 
Die Ergebnisse dieser interdisziplinären Arbeit wurden am Mittwoch, 23.Juli 2025  dem extra dazu eingeladenen Strategie- und Innovationsberater Jan Glaser, kreativer Kopf dieser städtischen Kampagne „2035° – Ingolstadt wird klimaneutral“, vorgestellt. Die Sechstklässler konnten ihm sowie den weiteren anwesenden Mitgliedern der Schulgemeinschaft nicht nur überzeugend zeigen, was sie gelernt haben, sondern auch, dass Musik Menschen bewegen kann – nicht nur emotional, sondern auch im Sinne des gesellschaftlichen Wandels.
 
Das Projekt ist ein starkes Zeichen: Bildung kann Brücken schlagen – zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Kunst und Umweltbewusstsein, zwischen jungen Stimmen und großen Themen. Und es beweist eindrucksvoll: Auch im Klassenzimmer beginnt Veränderung.
 
Denn eines ist sicher: 2035 wird die Welt durch diese wachen jungen Menschen verändert worden sein.