Warum gerade Russisch als dritte Fremdsprache?
Die Beziehungen zwischen beiden Nationen in den Bereichen Kultur, Touristik und Wirtschaft werden weiter bestehen. Besonders die kulturellen Verknüpfungen zu Russland haben eine lange Tradition.
Unserem Land kommt auf Grund seiner Geschichte und seiner Lage eine besondere Mittlerrolle zu. Um dieser Rolle gerecht werden zu können, ist es von Vorteil, neben westlichen Sprachen auch die russische Sprache als bedeutendste der slawischen Sprachen zu erlernen. Das Russische erleichtert den Zugang zu kleineren slawischen Sprachen, die in der EU bereits stark vertreten sind.
Wer mehrsprachig ist und eine selten erlernte Sprache spricht, hat im heutigen Europa größere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Gerade in Ingolstadt eröffnen sich viele Möglichkeiten, dem Russischen zu begegnen und es in vielfacher Weise einzusetzen. Geradezu täglich kann man hier Mitbürger und Mitbürgerinnen treffen, die über einen russischsprachigen Hintergrund verfügen. Namhafte Ingolstädter Firmen haben in Russland zahlreiche Filialen oder Produktionsstätten eröffnet.
Ist Russisch schwer?
Im Grunde ist Russisch für junge Lerner nicht schwieriger als andere Sprachen, es ist uns als slawische Sprache nur weniger vertraut.
Die Sprachstruktur ist im Prinzip sehr logisch, jedoch geprägt von einer Grammatik, die dem Lateinischen ähnelt. Außerdem verfügt das Russische über einen außerordentlich großen Wortschatz wie auch das Englische. Daneben gibt es sehr angenehme Erscheinungen: Zum Beispiel existiert kein Artikel (der, die, das; ein, eine, ein), die Sprache kommt mit nur einer Vergangenheit aus, bietet keine Schwierigkeiten im Konjunktiv, hat auch einfach zu bildende Passivformen und die Rechtschreibung ist nahe am Klang.
Die russische bzw. kyrillische Schrift ist bei weitem nicht so kompliziert, wie sie auf den ersten Blick vielleicht erscheint, da uns etliche Buchstaben bereits aus dem Deutschen oder dem Mathematikunterricht (da aus dem Altgriechischem übernommen) bekannt sind. 32 Schriftzeichen lassen sich vergleichsweise rasch erlernen.
Die Situation am CSG
Am Scheiner-Gymnasium wird Russisch als dritte Fremdsprache ab der 8. Klasse mit bisher jeweils vier Wochenstunden unterrichtet. Es kann sowohl nach Latein als auch Französisch gewählt werden. Im G9 läuft jede dritte Fremdsprache bis einschließlich der 11. Jahrgangsstufe, bekommt in den Jahrgangsstufen 8 und 9 je 4 Wochenstunden, in den Jahrgängen 10 und 11 je 3 Wochenstunden. Wie in anderen modernen Fremdsprachen dient zur Vermittlung zeitgemäßes Lehrmaterial, das durch aktuelle Materialien landeskundlich auf dem allerneuesten Stand gehalten wird.
In jeder Jahrgangsstufe (8-11) werden vier, später drei Schulaufgaben abgehalten, eine davon mündlich (in der Regel jetzt im G9 in der 11. Klasse). Danach besteht die Möglichkeit, sich in der Oberstufe im Rahmen eines zweistündigen W-Seminars (Wissenschaftsseminar) oder in einem drei- oder fünfstündigen Kurs weiter mit Russisch als fortgeführter Fremdsprache zu beschäftigen, um schließlich nach eigener Wahl ein schriftliches oder mündliches Abitur abzulegen.
Am CSG wird eine lange Tradition des Russischlernens und -lehrens gepflegt (bald 40 Jahre) und es bestand lange Zeit die Möglichkeit, das Erlernte praktisch umzusetzen, da unser Gymnasium über Kontakte zu Partnerschulen in Moskau verfügte: Schule Nr. 1234 (ehemals Städtisches Sprachgymnasium Nr. 1513 oder noch früher Schule Nr.13, seit 1988) und die Kapzow-Schule Nr. 1520 (ehemals Schule Nr. 31, seit 1991).
Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges sind sowohl die Städtepartnerschaft der Stadt Ingolstadt mit Moskau als auch die Partnerschaften des Christoph-Scheiner-Gymnasiums mit den oben genannten Schule bis auf Weiteres eingefroren.
Seminar Russisch
Seit Herbst 2011 befindet sich mit einer kurzen Unterbrechung die einzige Ausbildungsstätte für junge Russischlehrkräfte in Bayern am Christoph-Scheiner-Gymnasium.